Interview zur Prophylaxe mit Birgit Schlee: MyLunos Duo und die Zukunft der Prophylaxe

Birgit Schlee, Dentalhygienikerin und Referentin im Bereich Prophylaxe
Mit viel Leidenschaft und fundierter Fachkenntnis im Bereich der Individualprophylaxe verfolgt sie das Konzept der patientenorientierten Prophylaxe. Ihre langjährige Erfahrung machen sie zur Expertin auf diesem Gebiet – und zur perfekten Gesprächspartnerin für ein Interview über die Anforderungen und Möglichkeiten moderner und effizienter Prophylaxe.

Frau Schlee, was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche und effiziente Prophylaxebehandlung?
Birgit Schlee: Für eine erfolgreiche Prophylaxebehandlung sind vor allem drei Dinge entscheidend: Ein motiviertes und gut geschultes Team, das auf dem neuesten Stand ist, eine gründliche Anamnese, um Risikofaktoren zu erkennen und geplante Behandlungsmaßnahmen präzise einschätzen zu können, sowie verlässliche, effiziente Arbeitsmittel. Dazu zählen leistungsfähige Geräte und hochwertige Verbrauchsmaterialien wie die richtigen Prophylaxepulver oder Polierpasten. Natürlich ist auch Zeitmanagement ein wichtiger Faktor. Es geht nicht nur darum, möglichst schnell zu arbeiten, sondern vor allem minimalinvasiv und effektiv. 


Seit wann nutzen Sie das MyLunos Duo von Dürr Dental, und wie zufrieden sind Sie mit dem Kombigerät für Ultraschall- und Pulver-Wasserstrahl-Anwendungen?
Birgit Schlee: Wir verwenden das MyLunos Duo jetzt seit einigen Monaten und sind sehr zufrieden. Warum? Weil es schlichtweg funktioniert! Besonders beeindruckend ist die Kombination von Ultraschall und Pulver-Wasserstrahl in einem Gerät. Diese Flexibilität erlaubt uns, während einer Behandlung nahtlos zwischen verschiedenen Anwendungen zu wechseln. So kann ich beispielsweise nach dem Biofilmmanagement mit dem Pulver-Wasserstrahl-Gerät direkt das Ultraschall einsetzen, um hartnäckige Ablagerungen zu entfernen. Für uns macht das den täglichen Workflow erheblich effizienter und spart auch Zeit – was sowohl uns als auch unseren Patienten zugutekommt. Durch die hohe Verlässlichkeit des Geräts wird es zum idealen Praxisbegleiter. Sollten doch mal Fragen aufkommen, so ist der Kundenservice von Dürr Dental herausragend. Man merkt, dass sie wirklich Wert auf Qualität und Kundenzufriedenheit legen, und das erleichtert unsere Arbeit enorm.

Das Gerät bietet zwei Pulverkammern. Finden Sie das im Vergleich zu einer Kammer nützlich? 
Birgit Schlee: Absolut! Die zwei Pulverkammern machen es möglich, je nach Bedarf das Pulver während der Behandlung zwischen supragingivaler und subgingivaler Anwendung zu wechseln, ohne eine Kammer entnehmen und austauschen zu müssen. Je nach ausgewählter Funktion kann ich am PWS-Handstück zudem mühelos zwischen den Düsen ‚Supra‘ und ‚Perio‘ wechseln. Besonders angenehm ist, dass ich die Pulverkammern einfach auffüllen und somit das Gerät flexibel einsetzen kann. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Wasserlöslichkeit der Lunos Prophylaxepulver. Das sorgt nicht nur für eine reibungslose Anwendung und eine gute Übersicht im Patientenmund, sondern schont auch die Sauganlage.

Haben Sie ein Lieblingspulver aus dem Lunos Sortiment, und wenn ja, warum?
Birgit Schlee: Ja, das Perio Combi Pulver ist mein Favorit. Es ist sehr vielseitig und bietet einen hohen Patientenkomfort. Der Allrounder eignet sich ideal für die sub- und supragingivale Anwendung und ist bei uns in der Praxis ein unverzichtbarer Begleiter. Wie bereits erwähnt ist die Wasserlöslichkeit ein weiterer großer Vorteil aller Lunos Pulver, da sie sich im Mund schnell auflösen. Durch die Vielfalt an unterschiedlichen Aromen bieten die Geschmacksrichtungen die Möglichkeit, die besonderen Vorlieben der Patienten zu berücksichtigen.

Was sind Ihre Erfahrungen beim Umschalten von Pulver-Wasserstrahl- auf Ultraschallanwendungen? Gibt es da Herausforderungen?
Birgit Schlee: Nein, das Umschalten funktioniert wirklich problemlos. Das Gerät wurde so konzipiert, dass man schnell und ohne großen Aufwand zwischen den Anwendungen wechseln kann. Das ist ein echter Vorteil im Praxisalltag, besonders wenn es um die Behandlung unterschiedlicher Indikationen geht. Durch das übersichtliche, intuitive Touchdisplay lässt sich schnell von supra- zu subgingivaler Anwendung wechseln.

Was überzeugt Sie besonders an der Ultraschall-Funktion des MyLunos Duo? Wie bewerten Sie die Auswahl an Scaler-Instrumenten?
Birgit Schlee: Bei der Ultraschall-Funktion gefällt mir besonders gut, dass der voreingestellte Supra- und Periomodus die Anwendung selbsterklärend, und damit besonders einfach und sicher macht. Das ist gerade auch bei empfindlichen Patienten sehr hilfreich, da ich die Leistung individuell anpassen kann. Für die Auswahl der Scaler-Instrumente stehen eine Vielzahl an Instrumenten zur Verfügung, die nach Indikation eingesetzt werden können. Ich verwende bevorzugt die S2-Spitze, da sie sich ideal für hartnäckige, supragingivale Auflagerungen eignet, während die P10-Spitze sich gut für den subgingivalen Bereich eignet. Insgesamt ermöglichen die verschiedenen Instrumente eine sehr gezielte und minimalinvasive Behandlung, die uns eine hohe therapeutische Flexibilität ermöglichen.

Was können Sie über den Aufbereitungsprozess des MyLunos Duo berichten?
Birgit Schlee: Auch hier punktet das Gerät. Was ich an der Aufbereitung sehr schätze, ist, dass Handstücke und Instrumente gemäß unserer hohen hygienischen Anforderungen aufbereitbar sind. Mit diesem durchdachten Hygienekonzept sorgt Dürr Dental wie gewohnt für eine hohe hygienische Sicherheit.  


Nutzen Sie noch andere Produkte aus dem Lunos® Prophylaxesystem? Welche Vorteile sehen Sie darin?
Birgit Schlee: Ja, wir verwenden tatsächlich das gesamte Lunos System in unserer Praxis. Was uns besonders gut gefällt, ist, dass alle Produkte aufeinander abgestimmt sind. So können wir eine bedarfsgerechte und individuelle Prophylaxebehandlung mit nur einem System durchführen. Das System ermöglicht optimale Synergieeffekte innerhalb der Produktlinie und bietet Lösungen von der Reinigung bis zur Fluoridierung.

Im Juli 2024 hat die Bundeszahnärztekammer eine aktualisierte Empfehlung zur PZR veröffentlicht, die einen „klassischen Musterablauf“ beschreibt. Was halten Sie von dieser Empfehlung?
Birgit Schlee: Ich sehe diese Empfehlung als eine gute Grundlage für einen standardisierten Ablauf, der als gute Orientierungshilfe in der Prophylaxe dient. Jedoch ist jeder Patient unterschiedlich und sollte nach seinem individuellen Risikoprofil behandelt werden. In meiner täglichen Arbeit steht immer der Patient im Vordergrund, so dass es mir wichtig ist, die Vielfalt der unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten in meine Therapie einzubinden.

Wenn Sie sich etwas für die Zukunft der Prophylaxe wünschen könnten, was wäre das?
Birgit Schlee: Mein größter Wunsch wäre, dass wir die Individualität in der Prophylaxe leben und nicht in vorgegebenen, pauschalen Konzepten erstarren. Denn gerade diese große und bunte Produkt- und Gerätevielfalt macht doch unsere Arbeit in der Praxis so richtig interessant und lebendig. Denn so macht für mich Prophylaxe erst so richtig Spaß!

Das klingt nach einem tollen Ansatz! Frau Schlee, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch und die Einblicke in Ihre Arbeit.